Weihnachtsferien und wie ich im Schach besser werden will

Die Universitätsphilosophie hat mich niemals eingenommen. Nun hat der neuere Aufbau, die Leistungskontrollen zusätzlich ihren Wert gemindert. Auch der angehende Elitarismus hat mich immer von der Sache abgelenkt. Einführungen in die Philosophie waren dann ungefähr so als hätte ich zwei Wochen nichts getrunken und würde dann noch freiwillig in die Wüste gehen. Philosophie, das sind karge Mondlandschaften, in denen nicht viel passiert. Obwohl die folgende Einführung sehr technisch beginnt, ist es doch eine der besseren:

Die Vorlesungen sind ganz in Ordnung und zur Einführung sicher geeignet. Ich würde mir mehr Kritik wünschen. Mir fehlt in der Philosophie die Passion des Denkens. Ein Grund warum sich Sloterdijk bald nicht mehr einen Philosophen nannte, sondern einen Denker. Das Aufwerfen von Rätseln, die Welt in ihrer Struktur ständig aufgelöst und gelöst in neuere Rätsel; dies sollte der Fortgang der Disziplin sein. Mit der Zeit wird einer in der akademischen Wüstenmondlandschaft ganz nüchtern und geht wie ein ausgemergelter Asket in die anderen Disziplinen.

Dennoch es sind Weihnachtsferien und das heißt aufatmen. Einatmen, um dann auszuatmen. Ein paar eigene Dinge stehen daher an. Die Welt und die Frage nach dem wirklichen Lernen kommen in den Sinn. Ich lerne nichts mehr in der Philosophie, sondern wiederhole nur noch, die ständige Text-Exegese. Zumindest kann ich nicht mehr abschätzen, welche Fortschritte ich mache. Ich habe allerdings nicht mehr das Gefühl, dass mir Studenten voraus wären und auch die Professoren drehen sich in ihren Kreisen. Für das Lernen habe ich nun mit Schach begonnen. Dort gibt es noch einige Fortschritte, die sich eindeutig messen lassen. Mein näheres Ziel ist es eine Wertzahl von 2000 zu erreichen, die ich in Pittsburgh bereits besitze, allerdings entspricht dies einer zufälligen Berechnung und nicht meiner Spielstärke. Ich werde also in Zukunft systematischer an das Spiel herangehen, um die Wertzahl selbst auch zu rechtfertigen. Nach meinem Doktorstudium ist mein Ziel dann eine nationale Meisternorm zu erreichen. Während der Doktorarbeit ist dafür noch nicht der „Spielraum“ gegeben.

Was ich nun erfahren habe: Für eine konsequente Entwicklung unserer Leistungen ist ein Monitoring erforderlich. Worin ich in der Regel schlecht bin. Tim Ferriss und andere Blogs verweisen darauf und ich werde in Zukunft darüber auf meinem anderen Blog „Bewusstes Lernen“ berichten.

Chess.com gibt uns also die Möglichkeit, unsere Fortschritte einem Monitoring zu unterziehen. So hat Chess.com beispielsweise ein Monitoring für Taktik. Taktik-aufgaben im Akkord. Wenn ich mich konzentriere, erreiche ich dort eine gute 1900-1950. Am Abend sinke ich dann ab. Insgesamt aber hat diese Methode einen entscheidenden Vorteil als im Buch zu studieren. Chess.com dokumentiert meine Fortschritte und zeigt, in welchen Bereichen ich Schwächen habe. Diese Methode fehlt für viele Bereiche .

Im Übrigen kann ich meine Wertzahl auch vergleichen. Im Bereich einer Wertzahl von 1850-1950 bin ich unter den besten 3500 Spielern von 90.000 Mitgliedern. Damit gehöre ich zu den besten fünf Prozent. Da nun aber sicher viele mal nur aus Neugier reingeschaut haben, können wir diese Zahl vielleicht auf die Hälfte von Nutzern reduzieren. Ich schätze mich selbst dennoch zu den besten 15 Prozent. An Duquesne bin ich womöglich bin ich selbst der zweitstärkste Spieler meiner Universität, was aber nicht viel zählt.

Um die nationale Meisternorm anzupeilen, müsste ich wohl im taktischen Bereich eine 2200 erreichen und ebenso im Wertzahlbereich. Das wird sehr schwer werden, aber ich wäre sehr froh, wenn ich dies erreichen könnte und es ist gut, Dinge mit einem Ziel zu spielen.

 

Ich werde über dieses Monitoring demnächst mehr auf meinem Blog „Bewusstes Lernen“ weiterberichten. Ich entwickle für mich selbst mehr Methoden eines Monitoring. Schreibe mehr mit und muss meine Dokumentation deutlich verbessern. Da kommt mir allerdings immer wieder meine Unordnung dazwischen. Zwei Wochen Weihnachtsferien sollten reichen, um auszumisten.

Norman.

P.S. Der Chess.com Zugang kostet mich sieben Dollar im Monat, für ein konsequentes Monitoring in diesem Bereich ganz gut und günstiger als ein Lehrer. Ãœber ein ähnliches Programm zur Intelligenzsteigerung, nämlich Lumosity, habe ich auch auf meinem anderen Blog „Bewusstes Lernen“ berichtet.

 

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