Meine Studentenevaluationen, obwohl ich ja eigentlich nicht so viel davon halte. (Journaling und das richtige Schreibwerkzeug)

Heute geht es um 3 Punkte. Zunächst war ich mit Hwan und ihrem 5 monatigem Sohn bei der Siegesparade der Pittsburgh Penguins, die tatsächlich die amerikanisch-kanadische Eishockeymeisterschaft gewonnen haben. Dazu gibt es ein paar Bilder in der Galerie unten. Dann stelle ich in Zukunft meine Studenten-Evaluationen online und versuche daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Am Ende schreibe ich noch darüber, welche Stifte ich für mein Journal benutze.

1. Das erste Bild in der Galerie zeigt Crosby, einen der weltbesten Hockeyspieler und wie er den Stanley Cup hochhält. Wenn ihr die Galerie durchklickt, findet ihr noch die Bilder von Hwan und ihrem Sohn, mit denen ich zusammen auf der Parade war.

Pittsburgh City of Champions

 

2. Wie angekündigt, habe mich dazu entschieden meine Bewertungen von meinen Studenten zu veröffentlichen. Natürlich sind die auf Englisch. Im Großen und Ganzen bin ich mit der Bewertung ganz zufrieden. Die sehr guten Werte kommen dadurch zu Stande, dass ich diesmal niemanden hatte, der mir etwas reinwürgen wollte. Die Fragen kann man im folgenden nach Domänen durchschauen.

Questions by Domain

I.Instructional Design

Question Instructor Average Department Average (UCOR) School Average (AR) University
Mean Median Mean Median Mean Median Mean Median
3. The assignments were helpful in acquiring a better understanding of course objectives. 4.43 5.00 4.05 4.00 4.17 4.00 4.17 4.00
7. The instructor made it clear how student learning would be assessed. 4.33 4.00 4.15 4.00 4.25 5.00 4.25 5.00
11. The instructor provided constructive feedback on course assignments and exams. 4.52 5.00 4.13 4.00 4.24 5.00 4.16 4.00
Overall 4.43 4.11 4.22 4.19
Instructional Design ist eigentlich mein schwächster Punkt, da ich den Studenten möglichst großen Spielraum lassen möchte. Ich denke auch nicht, dass das Feedback derart wichtig ist, wobei das motivierende Moment meiner Kommentare wichtiger ist. Im Folgenden sind die Tabellen zu finden, wobei 5 höchster und 0 niedrigster Wert ist.

II. Instructional Delivery

Question Instructor Average Department Average (UCOR) School Average (AR) University
Mean Median Mean Median Mean Median Mean Median
2. The instructor was enthusiastic about teaching. 4.71 5.00 4.43 5.00 4.52 5.00 4.47 5.00
9. The instructor helped me to understand the relevance of this course. 4.62 5.00 3.97 4.00 4.17 4.50 4.26 5.00
13. The instructor used a variety of instructional strategies. 4.33 5.00 3.94 4.00 4.03 4.00 4.06 4.00
14. The instructor was well prepared for the course. 4.81 5.00 4.39 5.00 4.43 5.00 4.41 5.00
16. The instructor’s explanations were clear. 4.29 5.00 4.00 4.00 4.15 4.00 4.14 4.00
19. The objectives of the course were well explained. 4.62 5.00 4.12 4.00 4.24 5.00 4.25 5.00
Overall 4.56 4.14 4.26 4.27

Mein bester Wert ist paradoxer Weise die Vorbereitung, wobei ich hier zugeben muss, dass ich mich fast überhaupt nicht mehr auf meine Klassen vorbereite, sondern versuche alles zu improvisieren und nach den Studenten und ihren Bedürfnissen zu organisieren. Einen Stundenplan schreibe ich 5 Minuten vor der Klasse und dann beginne ich zumeist mit einem Quiz, währenddessen ich mir den Rest der Stunde überlege. Das klingt sehr faul, allerdings investiere ich viel Zeit, mich mit Studenten individuell zu treffen und mit konkreter Essaybewertung (meine Kurse finden in der Regel 3x die Woche statt).

III. Attitudes Towards Student Learning

Question Instructor Average Department Average (UCOR) School Average (AR) University
Mean Median Mean Median Mean Median Mean Median
1. The instructor helped me to understand the material in this course. 4.52 5.00 4.10 4.00 4.23 5.00 4.22 4.00
4. The instructor treated students with respect. 4.67 5.00 4.42 5.00 4.51 5.00 4.46 5.00
6. The instructor created a learning environment in which students felt comfortable asking questions. 4.48 5.00 4.22 5.00 4.36 5.00 4.34 5.00
8. The instructor returned graded materials within an appropriate time frame. 4.62 5.00 4.09 4.00 4.25 5.00 4.27 5.00
15. The instructor stimulated my thinking. 4.76 5.00 4.13 4.00 4.25 5.00 4.24 5.00
18. The instructor was concerned with whether or not the students learned the material. 4.57 5.00 4.17 4.00 4.30 5.00 4.30 5.00
Overall 4.60 4.19 4.32 4.31

Leider erreiche ich keinen höheren Wert bei der Frage nach Respekt, wobei ich in der Regel einer der wenigen bin, die nicht über ihre Studenten lästern. Ich bin allerdings immer froh darüber, dass ich das Denken anderer stimulieren kann. In der Regel ist dies mein höchster Wert.

IV. Faculty Availability

Question Instructor Average Department Average (UCOR) School Average (AR) University
Mean Median Mean Median Mean Median Mean Median
5. The instructor encouraged students to seek help if needed. 4.62 5.00 4.30 5.00 4.39 5.00 4.37 5.00
10. Assistance from the instructor was readily available if I sought help. 4.62 5.00 4.24 4.00 4.34 5.00 4.32 5.00
12. The instructor responded to my communications in a timely manner. 4.57 5.00 4.20 4.00 4.31 5.00 4.29 5.00
17. Communication with the instructor was helpful. 4.52 5.00 4.11 4.00 4.25 5.00 4.22 5.00
Overall 4.58 4.21 4.32 4.30

Eigentlich erhoffe ich mir bei der Zugänglichkeit für Studenten bessere Werte, aber ich bin immer noch bei weitem besser als der Universitätsdurchschnitt.

Ich komme also auf einen Durchschnittswert von 4.56 und das bei sehr hohen Durchschnittswerten für die Professoren an Duquesne überhaupt. Für eine Low-Level-Undergraduate-Class ist das ein enorm guter Wert, da dort die Bewertungen bei bis an die 30 Studenten immer eher negativ ausfallen. Es gibt darüber hinaus noch qualitative Bewertungen, die ich in der Zukunft auch sammeln möchte. Hierbei selektiere ich vor allem die positiven Einschätzungen, da ich nach meiner Theorie vor allem von positivem Feedback lerne und dementsprechend auch bewerte. Die negativen Bewertungen fasse ich nach den positiven zusammen. Diese fallen allerdings in der Regel wesentlich kürzer aus: Die ersten Bewertungen beziehen sich auf die Einbindung der Studenten, die mir wohl gelungen ist:

  • He was very interested in our classroom and learning. I have never had a teacher that has been so interested in the students overall learning. Amazing experience
  • He didn’t just stand and lecture the students the whole time. He included the students and made sure everyone understood the material
  •  The teacher had a lot of office hours which helped add to the understanding of the courses outside of the classroom. He was also very personable.
  • engaging the student with critical thinking. the quizzes done in groups was helpful because a lot of the time some students completely didn’t understand the reading even though they did it so it helped to have insight from other students to help clarify things. using the board to write key points was helpful. discussing the interpretation of the texts instead of just reading them in front of class. overall generally an effective teaching strategy.
  • Professor Schultz conducted group quizzes in the class that I found to be extremely helpful. It helped me understand the content more by hearing what my peers thought and their understandings of the reading. Professor Schultz also conducted debates that were interesting and helped with the understanding of the material. In addition to this, I always felt that Professor Schultz was readily available if I needed help.

Mein Unterricht ist tatsächlich sehr stark auf Interaktion und Studentenbetätigung ausgelegt, was bei 30 Studenten schwierig ist. Beim nächsten Punkt geht es um die Materialien, die ich benutze und wie es mir gelingt, die Studenten zu erreichen.

  • I believe that the notes on the board with diagrams are very helpful. I also believe that the debates were also helpful in stimulating thoughts about the concepts we were discussing. Professor Schultz’s enthusiasm and personal thoughts and stories made the class easy to engage in.
  • He frequently uses diagrams and webs to connect his notes together. He does not place a strong emphasis on grades and would rather have the students learn the content.
  • I always felt like I knew what was expected of me, he made it clear how he wanted responses written. I could tell overall he is passionate about what he is teaching and that helped to pass on some of that passion to the students. He also made us aware that we could go to him at any point for help/questions which was necessary for this class and I appreciated that.
  • His powerpoints and notes

Meine PowerPointPresentationen werden immer weiter verbessert, enthalten jedoch eine Menge Bildmaterial, so dass ich sie nicht im Internet zur Verfügung stellen kann. Ich muss weiterhin an diesen Folien arbeiten, da viele Studenten sie benutzen, um damit zu lernen. Eigentlich mag ich den Einsatz von PowerPoint nicht. Der Vorteil meines Unterrichts ist im Gegensatz meine Diagramm-Methode, die ich tatsächlich nach dem Buch der Michelmanns in Kombination mit Birkenbiehl noch zu Schulzeiten ausgearbeitet habe. Später dann habe ich mich ja mit den Michelmanns getroffen und dabei dann festgestellt, dass meine Methode stark ihrer Methode ähnelt.. Die Methode ist eine Veranschaulichung von abstrakten Konzepten in Diagrammen. Die Methode erlaubt eine bildliche Verknüpfung durch Netzwerke, wobei die Bilder fast unbegrenzt ergänzt werden können. Ich kann damit ganze Vorlesungen auf eine Seite bringen. Bei den Studenten hat es den Vorteil, dass ich flexibel ihre Kommentare und Diskursbeiträge in mein Tafelbild einbinden kann, ohne damit die Kernbotschaft aus den Augen zu verlieren. Dadurch entsteht jedes mal ein sehr individuelles Tafelbild. Im nächsten Punkt geht es darum, wie ich auf die Studenten im Hinblick auf Philosophie Einfluss genommen habe.

  • Norman Schultz was very effective at teaching. Even though this class was an elective and thus, given the title as a BASIC philosophical class, he went beyond the basics and really stimulated my thinking. He stressed the importance of why we need philosophy in life and why it is significant for everyone to study to it. This illustrated the relevance of this course to the real world. Before assigning papers, he went over in detail how to structure an argument, how arguments will be assessed, and how we can achieve success on papers. He looked at students based on their intelligence and not as a letter grade. He valued student’s thoughts and arguments and encourage shy students to participate in the class. Overall, Normal Schultz is a great educator for this course and I highly recommend any student to take one of his courses.
  • The lectures we had everyday were interesting therefore effective. I also liked having the quizzes because it shows how much we learned from the reading and we can always use it to refer back to help us with the midterm, papers, and final. I went into this class with a closed mind on philosophy, but now I am leaving this class with a whole new perspective. I truly enjoyed this class and having you as my teacher. I would recommend you to future students. Your office hours were very helpful too.

Ich bin sehr froh, dass viele Studenten es so wahrnehmen, dass mein Kurs ihre Sicht auf die Dinge verändert. Mittlerweile werde ich sehr häufig weiterempfohlen und habe bei Undergraduates einen sehr guten Ruf. Ich hoffe, dass auch bei meiner nächsten Universität so ausbauen zu können. Negative Kommentare gibt es natürlich auch. Zumeist beziehen diese sich auf den Schwierigkeitsgrad meiner Klassen. Ich muss dazu sagen, dass ich fast allen Studenten ein A gebe und damit viel Druck von Anfang an raus nehme. Wer deswegen glaubt, dass meine Studenten nichts lernen würden, versteht wenig von Bildung. Im Vergleich zu den Professoren, bei denen ich hier in Amerika als Assistent gearbeitet habe, ist mein Unterricht erstens komplexer und zweites bekomme ich bessere Essays. Die Qualität der Essays hat sich übrigens nachweislich erhöht, je weniger Wert ich auf Noten gelegt habe. Wenn ein Student eine schlechte Arbeit abliefert, hat er solange Zeit zu korrigieren, bis die Arbeit ein A- ist, damit lernt er schließlich auch, was Qualität ist. Dennoch bedeutet das nicht, dass mein Unterricht einfach ist:

  • He is very complex, he should be teaching philosophy majors and minors because he has such a great passion. He is not for ucor classes because some of us don’t wanna go that deep.

Ich werde den Unterricht nicht vereinfachen, denn ich denke, dass das Level notwendig ist und würde gerne das Level noch weiter erhöhen.

3. Journaling und die richtige Schrift entwickeln

Es ist ja nun so, dass der Trend der Journals den markt erobert.  Journaling ist dabei tatsächlich ein sehr wichtiger Teil meiner täglichen Arbeit, worin ich wesentliche Fortschritte nach eigenen, selbstorganisierten Regeln festhalten kann. Das Journaling bereitet sich ja gerade den Weg, weil der Computer doch eher ein Prokrastinationswerkzeug ist. So wird das Journal zu einer meditativen Erfahrung, wenig Ablenkung und viel Zeit, um sich auf Schrift und sich selbst zu konzentrieren. Journals gibt es dabei in Hülle und Fülle, wobei ich diese nie so wirklich in Schreibwarenläden fand. Bei Amazon gibt es dafür eine ganze Palette und sie eignen sich auch immer gut als Geschenk.

Das Schreiben mit der Hand gibt mir dabei auch Ruhe. Mit einem ordentlichen Füllfederhalter oder eben mit einer Feder kann mein sein Schriftbild entwickeln. Ich habe dies die letzten Monate gemacht und viele schauen mir über die Schulter und bewundern meine Schrift, aber dazu wann anders mehr. Zwar haben die Gelschreiber den Markt erobert aber für das richtige Journal empfehle ich dann doch einen Füllfederhalter oder eben eine Feder mit der Stärke 1.5 von Lamy. Eine Feder hat den Vorteil, dass das Schriftbild sich verfeinern lässt und man sich mehr Zeit nimmt.

Wenn ihr mir anderweitig folgen wollt, dann added mich doch bitte bei Facebook oder tretet der Facebookgruppe oder der Googleplus Gruppe oben rechts bei. Ein RSS-Feed ist natürlich auch vorhanden. Ansonsten könnt ihr mich gerne anschreiben oder einen konstruktiven (!) Kommentar hinterlassen.

Norman Schultz, Pittsburgh Ende Juni

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