Serienempfehlung: Better Call Saul

Ich habe gerade Better Call Saul beendet der Spin-off (Ableger) der erfolgreichen Dramaserie Breaking Bad. Vom philosophischen Standpunkt her, geht es darum, wie unser Umfeld und unsere Ambitionen uns zum Schlechten bewegen können. In Breaking Bad zum Beispiel kann ein Chemielehrer seine Tumortherapie nicht bezahlen. Das Amerikanisches Krankenkassensystem! Daraufhin beginnt er mit einem Schüler Chrystal Meth zu kochen und es zu verkaufen.

Crystal Meth
Ein Amphetamin mit hohem Abhängigkeitspotential. Bildnachweis: Radspunk [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], from Wikimedia Commons

In kurzer Zeit steigt er zum Drogenbaron „Heisenberg“ auf. Aus einem harmlosen Lehrer, der eigentlich nur seine Tumortherapie bezahlen will, wird so ein skrupelloser Killer.

Das wäre dann die Serie, wenn Breaking Bad in Canada spielen würde. Dort wird die Behandlung schlicht von den Kassen übernommen.

Die Serie zeigt, wie ein Mann mit guten Intentionen im Strudel des Verbrechens sich selbst mehr und mehr korrumpiert. Selbst glaubt er, er würde es für die Familie tun. Die freie Entscheidung aber ist immer von den Umständen bewirkt.

Ebenfalls zeigt die Serie, wie die Parellelgesellschaften von brutaler Gewalt im Drogenmilleu, dem normalen Leben der Alltagsmenschen und der High Society in Amerika nebeneinander herlaufen und sich doch immer wieder unweigerlich überschneiden.

Better Call Saul setzt zeitlich vor Breaking Bad an und erzählt die Geschichte des zwielichtigen Anwalts, der Heisenberg auf seinem Weg zum Drogenkönig unterstützt. Jimmy McGill, später Saul Goodman, ist der jüngere, zwielichtige Bruder des Staranwalts Chuck McGill. Er würde ihm gerne nacheifern, nur leider gelingt ihm dies nicht. Das Drama zwischen Chuck und Jimmy ist es wert zu schauen. Ic kann nicht die ersten beiden Staffeln empfehlen, aber die dritte Staffel hat es in sich. Die Erzählmethode ist dabei wieder mal sehr langsam, um dann später ins Extreme zu gehen.

Interessant ist auch eine Idee der vierten Staffel. Für ein Jahr entzieht das Barkomittee Saul Goodman die Anwaltslizenz. Tatsächlich ist ähnliches einer meiner Freundinnen in den USA passiert. Beim Barexamen hatte sie 10 Sekunden länger am Computer geschrieben und daher angeblich die Anwaltsehre verletzt. Sie wurde daraufhin suspendiert und es stand einige Zeit die Frage im Raum, ob sie jemals als Anwalt arbeiten können würde. Das nur, weil sie 10 Sekunden länger eine Frage beantwortet hat. Gut 200.000 Dollar für die Ausbildung in den Sand gesetzt?

Aufgrund der Entziehung seiner Anwaltslizenz muss Saul gemeinnützige Arbeit leisten, nebenher fängt er an Prepaid-Telefone an Drogendealer zu verkaufen. Er verkauft Privatheit. Sein Weg in den Untergrund ist damit geebnet. Die Ironie liegt darin, dass das System ihn mit Müllaufsammeln rehabilitieren soll, aber gerade das System ihn auf der schiefen Bahn hält. Er kann keinen vernünftigen Job annehmen und hängt mit anderen Kriminellen bei einer sinnlosen Tätigkeit ab.

Die Serie führt emotional in die Charaktere und wenn ihr keine Angst mehr vor Spoilern habt, lohnt sich dieses Video von Mojo.com

Eine andere Frage ist übrigens auch, ob Walther White oder als Drogenbaron „Heisenberg“ jemals gut war. Ein gutes Video:

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Ansonsten könnt ihr mich gerne anschreiben oder einen Kommentar hinterlassen. Norman Schultz, Neubrandenburg Februar 2019

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