Genies (Teil 5) – Der Adelsschlag auf den Kopf, um Genie zu werden.

Mit einem Schlag auf den Kopf zum Genie, der Traum eines jeden Boxers.

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Genies, an ihnen schweben Zahlen am inneren Auge vorbei, zerwurzeln, quadrieren und quadrupolieren sich, sie sind Artisten in einer geheimen Welt der Zahlenlogik. Sie schwärmen von der Schönheit der Zahl Pi (und lesen am Wochenende schon mal Telefonbücher oder die neue Ausgabe von Pi). Sie fliegen harmonisch über die innere, blühende Landschaft der Logik. Sie kennen die Musik, wie niemand sonst auf der Welt. Technisch gibt es für sie keine Begrenzung. Das Genie übt schließlich nicht. Jede Melodie, einmal gehört, wird sofort und zwar verbessert reproduziert. Darüber hinaus besitzen sie eine innere sprudelnde Quelle, die ständig das neue in die Welt hinaus jagt? Sie verstehen Farben und Formen der Welt so, dass jeder Bleistiftentwurf die Welt in schwärmerischer Verzückung hinterlässt. Ihre Kunst berührt, nimmt gefangen. Ihre Worte sind Gedichte, sie reden keinen Unfug, aus ihren Gesprächen schreibt man Bücher. Sie verstehen die Psychologie ihres Gegenübers und sind immer einen Gedanken voraus. Sie erinnern sich an jedes Detail aus ihrem Leben, können beliebig Erinnerungen ins Gedächtnis rufen.

Wer würde nicht ein von Natur gegebenes Genie sein wollen? Auch wenn hier die Grenzen immer nur in Bezug auf unser gegenwärtiges Können definiert werden, denn letzten Endes sind es doch nur menschliche, noch keine göttlichen Wünsche (was mir wieder in Erinnerung bring, dass ich etwas über Superhelden schreiben wollte). Für einen wurde aber ein Teil dieser Begabung Realität als Orlando Sorrell mit 10 Jahren einen Baseball an den Kopf gefeuert bekommt (die Dinger sind echt hart, für alle die sie nicht kennen) kann er sich nach dem Erwachen von nun an an alles erinnern, was geschieht:

Ähnlich erging es dem Schläger Tommy McHugh. Seine Hände sind zertrümmert von vielen Schlägereien, doch nach einem Schlaganfall kann sich seine Seele plötzlich in der Kunst entfalten.

Ein anderes beeindruckendes Beispiel liefert Tony Cicoria. Nachdem ihm ein Blitz durch ein Telefon ins Gesicht schlug, kann er nicht mehr aufhören Klaviermusik im inneren seines Kopfes zu hören. Er weiß nicht, wo diese Musik herkommt, aber er beginnt sie zu spielen. Er diese Musik als eine kontinuierlich sprudelnde Quelle, die in ihm ausbricht und er ist, dass die Musik der einzige Grund war, warum er zurückgekommen war (Nahtoderlebnis halt). Der Auftrag der Musik lässt ihn fortan eine Doppelexistenz: Nach außen lebt er das Leben eines Chirurgen, nachts aber spielt er unaufhaltsam Klavier

Das Schicksal des Genies wirft in uns also die Frage auf, ob wir nicht alle diese verschütteten Energien besitzen und diese bei Bedarf aus uns hervorholen können. Wer wünscht sich nicht, dass er mit einem Schlage diese ungeteilte Energie in sich spürt? Doch eines wird bei dieser Genialität unterschätzt. Der Erfolg kommt nicht durch die Inspiration sondern ist zu 99% Transpiration. In diesem Sinne müssen wir üben. Dieses Üben aber bringt uns eine Charakterschulung. Wenn wir nämlich nicht mit dem genialen Gehirn geboren sind, so wissen wir doch, dass alle Leistungen, die wir erwerben auf unseren unnachgiebigen Charakter zurückgehen. Vielleicht sollten wir uns deswegen statt angeborener Genialität eher Charakter wünschen.

Hier die anderen Links zum Genie:

Von den mathematischen Genies
Von der Relevanz des Unsinns
Vom medizinischen Genie
Die Genialität des Neuen in uns

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