Persönlichkeitsphilosophie – Vorsätze für das neue Jahr 2012

Amitabha

Die weiteste Reise - Die Reise zu sich selbst (CC_Foto: h.koppdelaney)

Im Grunde geht es in diesem Beitrag um Persönlichkeitsphilosophie und ich entschuldige mich für das wildgewachsene Gestrüpp an Reflexionen, die eher wie Kakteen bestechen als den Biss exakter Argumentationen besitzen. Ich entschuldige mich bei den ahnungslosen Bloglesern, deren Herz es eigentlich zur Philosophie getrieben hat und die das Orakel Google doch auf meine Seite verschlagen hat. Wer mich allerdings mit allen Nachteilen der Langeweile nimmt, der weiß, dass ich es einerseits nicht böse meine und niemanden langweilen möchte, andererseits doch irgendwo eine Entwicklung im Sinne habe, die sich erst nach und nach entfaltet. Ich will hier niemanden langweilen und vor allem Berufsphilosophie ist immer ein Stück lebloser Mondlandschaft, wo alle Gegenstände langsam und bedächtig fallen. Ein bisschen staubtrockener Wüstenwind weht daher meinen Lesern immer entgegen. Aber kommen wir zum Thema, denn ich möchte eine Persönlichkeitsphilosophie entfalten. Es steht ein neues Jahr an und Ziele wollen formuliert sein. Doch zunächst die obligatorische, einseitige philosophische Einordnung.

Der historische Grund der Persönlichkeitsphilosophie (Kant)

Im Grunde plagt sich die Philosophie seit den Heldentaten ihres Philosophen Kant mit einer Frage: Gibt es einen Einheitsort für das Sammelsurium all unserer Erkenntnisse? Der Berufsphilosoph Kant war sich dabei mehr als gewiss, aber schauen wir hinter die damals notwendige oder verbreitete Unart der Rhetorik, erscheinen seine Ansprüche doch sehr bescheiden. Die Einheit liegt im Ich, aber das Ich ist in seinen möglichen Leistungen begrenzt und kann nicht unbedingt besonders viel. Dies ist leicht ernüchternd. Zumindest Kants philosophischer Erkenntnisanspruch war dabei alles andere als einfach:

Die Welt kann nicht erkannt werden, sondern allein die Art und Weise wie wir diese konstruieren.

Aus dieser von Philosophen so genannten zweiten kopernikanischen Wende folgte eine spektakuläre Neuordnung der Philosophie. Alle Welt stellte sich die Frage, wie nicht unsere Gedanken um die Welt kreisen, sondern wie die Welt sich an unser Denken nur legen kann. Nicht mehr die Welt war Mittelpunkt unseres philosophischen Denkens, sondern das Ich rückte in den Mittelpunkt der philosophischen Betrachtung. Damit aber war nicht mehr ein frommes Leben im Angesichte Gottes Bestimmungsgrund für unser Leben, sondern die Freiheit wurde die bodenlose Frechheit, die uns bedrängte. Fortan musste das Ich seine Bestimmung für sich selbst erst finden. Persönlichkeitsmanagment nahm hier seinen Ausgang, wenn Menschen fortan philosophisch couragiert wurden: „Habe Mut dich deines Verstandes zu bedienen […] Sapere Aude!“

Audiamus (Wagen wir es) und doch hat die Philosophie ihren Pioniergeist niemals so ganz in die Welt übertragen können und verblieb wie ein Wüstenschiff in der Akademia. Dabei ist Freiheit das Problem schlechthin.

Das Problem der Freiheit in der Persönlichkeitsphilosophie

Eingespannt in eine mechanische Welt, wüssten wir nicht von unseren Wünschen zu berichten. So lenkt uns Arbeit von der unermesslichen Freiheit ab, die uns überfällt, sobald sich das Leben nicht mehr mit Tätigkeit füllen lässt. Freiheit wurde nicht für jeden gemacht und kann und ist eine Last, so ergibt sich der eine den Drogen und der andere der Depression.

Ich bin kein guter Berufsphilosoph, denn zumeist interessiert mich die Ausarbeitung der Philosophien herzlich wenig. Ganz hegelianisch sehe ich die Tradition der Philosophie eher als voranschreitenden, sokratischen Dialog, wobei bestehende Probleme ihre Lösung finden sollen. Zumeist ist die Tradition aber nur um die Wahrung von Professorenämtern besorgt, wobei sich die Professoren dann zumeist darüber beschweren, dass sie in der Wirtschaft viel mehr verdienen würden. Diese Professoren wünsche ich mir dann zumeist in die Wirtschaft weg, denn in einem Feld, dass die Freiheit als Beweggrund hat, hat der Hans-Wurst, der seine Schäfchen ins Trockene bringen möchte, nichts verloren. In der Philosophie gibt es keine Blumentöpfe zu gewinnen, sondern nur sich selbst. Und genau darum geht es mir hier in diesem Blog, um das Entgrenzen der Menschheit und das Entgrenzen des Eigenen und dieses möchte ich gemeinsam mit meinen Lesern verfolgen.

Persönlichkeitsphilosophie – meine Ziele

Es tut mir sehr leid, dass ich mich um den heißen Brei herumrede: Es geht um Persönlichkeitsentwicklung und da habe ich einige Defizite. Prokrastination heißt mein Hauptproblem und schon wieder ist ein neues Jahr hereingebrochen, wobei nicht viel geschafft worden ist. Ein Magistertitel staubt in der Schublade, ein bisschen Arbeit für netzwerkB und ein paar mehr Fähigkeiten am Klavier, aber im Angesicht mit den Möglichkeiten, die ich gehabt hätte, sind diese „Leistungen“ eher peinlich.

Ich möchte dieses Jahr mehr schaffen, als alle Jahre zuvor. Eine Bewerbung in Pittsburgh steht als erstes an und der berühmte Philosoph Tom Rockmore hat sich angeboten mir ein Empfehlungsschreiben aufzusetzen. Damit könnte die ernste Möglichkeit bestehen, dass ich bei einem der berühmtesten Philosophen der Welt meine Doktorarbeit schreiben darf. Zugleich sind die Chancen gering. Aber darum geht es nicht: Es ist an der Zeit das Leben jenseits des Berufs und in der Persönlichkeitsentfaltung zu planen, daher:

  1. Selbstmotivation erlernen
  2. Ein Tagesplan muss her
  3. Arbeit für netzwerkB organisieren
  4. Jeden Tag Pauker durchführen (dieses Programm werde ich noch vorstellen)
  5. Chinesisch lernen
  6. Besseres Bar-Piano lernen
  7. Doktorarbeit (die ersten 100 Seiten verfassen)
  8. Sport (was ich schon recht regelmäßig im Programm habe)
  9. Hegelexperte werden
  10. Besser Bloggen
  11. Jeden Tag noch gesünder kochen
  12. Autogenes Training
Eigentlich viel zu viele Ziele, aber ich werde in meinen nächsten Blogposts, diese Liste entwickeln, denn ich möchte mich persönlich entwickeln. Und jetzt kommt das bedächtig geplante Attentat: Ihr könnt gerne mitmachen. Denn ich werde das Gefühl nicht los, dass noch zu vieles fehlt.
Was fehlt noch?
Was soll ich noch lernen, liebe Leser?
Ich suche auch Menschen, die mitmachen und sich jede Woche an einer Aufgabe, die ich stelle mit ihrem Blog beteiligen? Haha, das wäre sicher interessant und vor allem auch produktiv. Wer würde mitmachen? Gut auf der anderen Seite könnte ihr diesen Blog auch erstmal nur abonnieren und schauen, was passiert.
Emailadresse eintragen: weil ihr so auf dem Laufenden bleibt
Ihr könnt auch bei Maja mitmachen, die eine Blogparade zu euren Selbsterziehungszielen 2012 auf die Beine stellt. Zum Abschluss noch ein kleines Motivationsvideo:

Auf bald
Norman Schultz

 

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Eine Antwort auf Persönlichkeitsphilosophie – Vorsätze für das neue Jahr 2012

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