Argumente für Homöopathie

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Konditionierung auf Medikamente, dies machen "sanfte" Mütter mit Homöopathie By Jorge Royan (Own work) CC-BY-SA-3.0

Höomopathie ist mittlerweile zu einer ganzen Industrie angewachsen. Hier ein paar Argumente für Homöopathie:

Argument: „Warum muss man etwas bekämpfen, dass offensichtlich nicht wirkt?“

Gegenargument: Weil Menschen, die vielfältigen Placeboeffekte nicht auseinander halten können. So hat unser Körper ein enormes Selbstheilungspotenzial und die meisten Krankheiten werden besser mit der Zeit, nimmt man ein Mittel in dieser Zeit, so schreibt man den Effekt dem Mittel zu.

Argument: „Auch wenn es nur der Placeboeffekt ist, Hauptsache es wirkt.“

Gegenargument: Der Placeboeffekt beschreibt nicht notwendig den Suggestionseffekt. Der Placeboeffekt beschreibt alle Ergebnisse in der Kontrollgruppe einer Doppel-Blind-Studie, die nicht durch die gemessenen Parameter erklärt werden können. Dies können zufällige Schwankungen sein, wie zum Beispiel die Selbstheilungskraft des Körpers. Die Ausmaße der Abweichung sind dabei in der Regel sehr gering. Schauen wir uns diese Studien an, so ist klar, dass Homöopathie keine Wirkung hat. Stattdessen verschreiben einige „ganzheitliche“ Ärzte Homöopathie bei Malerie, AIDS und anderen Erkrankungen. Wenn es zudem nur auf den Suggestionseffekt für Kinder geht, so empfehle ich, auf die vielen harmlosen Hausmittel zurückzugreifen.

Argument: „Die traditionelle Medizin arbeitet nicht ganzheitlich, deswegen müssen wir auf ganzheitliche Homöopathen zurückgreifen.“

Gegenargument: Es gibt Ärzte, die nicht ganzheitlich arbeiten und dabei auf wissenschaftliche Ergebnisse vertrauen, ohne dabei selbst wissenschaftlich zu sein. Die Tatsache aber, dass einige oder viele Ärzte nicht vernünftig arbeiten, heißt nicht, dass Homöopathen richtig arbeiten. Die Wissenschaft vom Ganzen ist im Übrigen die Philosophie. Während die Einzelwissenschaften nur partikular beobachten, systematisiert die Philosophie diese Erkenntnisse. Aus dieser Perspektive ist es sehr fragwürdig, ob Homöopathen ganzheitlich arbeiten. Auf der anderen Seite haben Homöopathen gute Beziehungen zu Patienten, dieses führt zu besseren Erfolgen bei der Behandlung, warum aber müssen Homöopathen dann homöopathische Mittel verschreiben? Es gäbe genug natürliche Substanzen, die durch neuere Studien ausprobiert werden können.

Argument: „Wir haben aber so durchschlagende Erfolge.“

Gegenargumente: Wissenschaftliche Studien können dies nicht bestätigen. Einzelbeobachtungen können eine Vielzahl von Ursache haben, wenn wir Wissen durch Einzelbeobachtungen zulassen, so ist dies eben nicht ganzheitlich, sondern wird auch dazu führen, dass wir Hähnchenschenkel um den Hals wickeln, weil der Patient anschließend gesund wurde. Unstrittig ist, dass Körper sich selbst heilen. Ob es sich um Selbstheilung oder um die Wirkung eines Medikaments handelt kann nur in großangelegten Studien überprüft werden.

Argument: Die Pharmaindustrie fälscht Beweise.

Gegenargument: Es gibt Pharmaunternehmen, die Beweise fälschen. Bei der Vielfalt der Studien zur Homöopathie ist es aber fragwürdig, alles durch ein operierendes Kartell zu beschreiben. Es wäre schlichtweg zu teuer. Homöopathie im Gegensatz ist ein boomendes Geschäft, bei dem die Alternativindustrie gut verdient. Die Ablehnung von Studien kommt dieser Industrie zu Gute, denn Studien sind das einzige Mittel, um Wissen zu objektivieren. Nach Angaben des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller liegt der Gesamtumsatz 2011 liegt der Gesamtumsatz der Branche bei 400 Millionen Euro, weltweit zwei Milliarden Euro.

Zum Thema Ganzheitlichkeit stellt sich daher die Frage:

Wissen Sie, was Wissenschaft ist? Wissen Sie, was Wissen ist? Ja, dann werden Sie auch den Gehalt des folgenden Satzes verstehen:

„Wir brauchen keine Anekdoten, wir brauchen wissenschaftliche Studien.“

Hier ein sehr interessantes Video, dass ich empfehlen möchte, um sich kritisch zur Homöopathie zu informieren.

http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=play&obj=35076

Und nein, ich nehme kein Geld von der Pharmaindustrie und ziehe es auch vor keine Medikamente zu nehmen. Ich nehme vielleicht einmal im Jahr Kopfschmerztabletten und vielleicht zweimal etwas im Jahr um die Nase frei zu kriegen.

Hier gibt es noch ein weiteres Interview von mir mit Ulf Wanderer zu dem Thema: http://gesundheit-lernen.blogspot.com/2015/04/ulf-wanderer-zur-homoopathie-und-zu.html?spref=fb

 

 

Norman Schultz

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