Ãœberlegungen zum Urheberrecht – Wem gehört die Welt?

Pat McHughs Way to see the world

Wem gehört die Welt? Bild von meinem Freund Pat McHugh

Wer es zuerst gesehen hat, dem gehört es auch. Wenn ich mich nicht täusche, gestaltet sich nach diesem Kindergarten-Prinzip unser Urheberrecht als auch unsere Eigentumsverhältnisse. Traditionslinien begründen so heute den Rechtsanspruch der Eigentümer. Irgendwer war immer vor uns da, dieser hat die höchsten Rechte. Meinem Urururgroßvater gehörte schließlich schon dieses Land. Nicht anders entscheiden wir momentan die Verteilung von Gütern auf der Welt und dies gilt unter bestimmten Bedingungen unser geistiges Eigentum. Zwar glauben die meisten sie würden aus allein eigener geistiger Kraft die Güter erschaffen, aber schon das Wort „Urheberrecht“ weist die Tatsachen zu Recht: Es geht um denjenigen, der zuerst die Dinge gehoben hat, nicht aber um den, der sie erschaffen hätte. Nun erscheint es mir merkwürdig am Klavier eine Melodie zu spielen und zu behaupten diese Melodie gehört mir. Es scheint wohl nur so als würden wir tatsächlich die Welt in unsriges anverwandeln können, als wären wir das externe Staubkorn dem das Universum gehören dürfte. Aber die Melodie muss schon vorher im All der Möglichkeiten angelegt gewesen sein, anders hätte ich sie nicht heben können.

Auch bei der Natur kommen wir mit unseren Eigentumsvorstellungen an die Grenzen der Menschheit: Vielleicht gehört mir ein Baum, weil ich ihn pflanzte oder weil ich ihn kaufte, weil mir das Land seiner Natur gehört. Wem aber gehören schließlich alle Wälder der Welt? Wäre es theoretisch möglich, dass sich ein Mensch den gesamten Planeten kauft? Wie kann es sein, dass ein Stück „Land“ auf dem ich stehe, jemanden gehört, wobei doch alle Menschen im Geschlecht zur gleichen Zeit diese Welt betraten? Meines Erachtens ist Eigentum in vielen, wenn auch nicht in allen Fällen nicht mehr als Konvention. Ein Gedanke, der jeden Kapitalisten zur Weißglut oder zum Zynismus bringt: So war es doch irgendwie schon immer gewesen. Aber der Besitzanspruch selbst ist den Asketen mit gutem Grund fremd:

„Und der Prophet erkannte, dass er niemals zu sich selbst gehörte. Er sah sich vom Ende seines Lebens auf sich zurückschauen und schaute aus diesem zurück zu sich sich hinüber. Das Pendel zwischen den Zeiten war sein Denken. Er sprach: „Weil wir immer wieder zu anderen geraten, als die wir jetzt sind, zugleich aber auch, weil unser Ich immer noch auf uns am Ende des Lebens wartet, so können wir nicht zu uns selbst gehören.“ (Drittes Buch des Sua Ten Hanser Verlag 1922:67)

Philosophieblog und Urheberrecht

Wir sind nicht Urheber unseres Lebens und so ganz sind unsere Gedanken auch nicht nur in uns. Woher kommen also die Dinge aus uns?

Bezeichnend: Dieser Artikel in meinem Weblog über philosophische Sidekicks erscheint über eine Woche verspätet. Es geht um mangelnde Motivation. Momentan ist mir die Motivation nämlich schlicht abhanden gekommen und die meisten Projekte bestehen im Wesentlichen aus Prokrastination. Ich bin mir unsicher, was ich eigentlich produziere, denn vieles von mir ist darin nicht. Allein schon die Gewalt der Sprache, die zwar in mir durch Kombinationen erzeugt sein kann, ist letztlich nicht von mir. Neue Wörter darf ich schließlich nicht erfinden, ansonsten riskiere ich das Verständnis meiner wenigen Leser und damit meine wenigen Leser. Ich vergeude also meine Zeit und gerade bei Videos wie dem Folgenden, bemerke ich dann, wie gezielt ich eigentlich Lebenszeit verschwende:

Wären die Menschheit nicht derart von Adrenalinkicks getrieben, wir würden sicher schon auf dem Mars leben. Präziser jemand würde heute schon sagen, der Mars gehöre ihm. Wem aber gehört als erstes der Mars? Wir können uns eine Zukunft vorstellen, in der die Menschheit andere Planeten nach ihren Bodenschätzen durchpflügt, aber wem gehört das Sonnensystem? Einem reichen Ölmilliadär aus Russland? Wer ist Eigentümer des Universums?

Selbst die Amerikaner sich beim Eigentum zumeist nicht sicher. Denn wem eigentlich gehört ihr Land? War es ein Amerikaner, der zuerst seinen Fuß auf diesen ganzen Kontinent setzte? Hier enden ihre Rechtfertigung und das Recht der Gewohnheit vertritt den Diskurs.

Mein gravierendes Motivationsdefizit entstammt nun diesen Quellen der Urheberfragen und Eigentumsfragen. Ich bin gezwungen mein Modell des Philosophie-Blogs zu überdenken, denn ganz präzise habe ich ein Problem mit Urheberrechten. Dieses Video dort oben ist schließlich nicht von mir und Youtube bietet zwar eine Einbettungsfunktion, mit dieser Einbettungsfunktion aber bewege ich mich in Deutschland in einer Grauzone. Prinzipiell bin ich Mitstörer und mich könnte ein geldgieriger Anwalt abmahnen (von diesen gibt es ja gerade genügend). Dies geht schnell in den vierstelligen Bereich und ist keineswegs mit geringfügigen Bußgeldern abzutun. Das folgende Video erklärt schon sehr gut, worum es geht:

Urheberrecht und philosophische Begründung

Wem gehört also ein künstlerisch wertvolles Bild einer Gurke? Ich würde selbst auf einem Flohmarkt für derlei Bilder keinen Pfennig bezahlen. Der Witz aber ist, dass der Herr hier Eigentum ohne Eigenleistung zu Geld macht. Der Distributionsfaktor ist das, was Menschen in der Gegenwart zu Milliadären macht. Das Internet ermöglicht Distribution von geringen Wertgegenständen, die dann entsprechend der Distributionsstruktur in ihrem Wert aufgebläht werden. Schnell bläht sich auch jede Gesetzeslücke zu einer Milliardengrube auf. Verhaltensweisen die nicht reglementiert sind, die aber der Anstand verbietet, sollten auch rückwirkend geächtet sein, denn gerade die kleinen Vergehen summieren sich hier.

Unser rein moralisches Rechtskonstrukt verliert an diesen Stellen seine Wirkung (moralisch heißt im Habermasschen Sinne, dass es nur um die Handlungskoordination zwischen Diskursteilnehmern, die einen ethischen Wertkonflikt nicht lösen können, geht). Wen aber stört ein bisschen Urheberrecht im Internet? Um ganz ehrlich zu sein: Irgendwie ist es mir vollkommen klar, dass im Alltag jemanden eine Bildidee gehört, aber gilt selbiges auch noch für den weltweiten Markt? Wenn sich ein Bild für wenige Cent weltweit verbreitet, dann verdient ein Einzelner mit einem billigen Bild seinen Lebensabend? Soll dies Leistungsgerechtigkeit sein? Im Falle von Marions Kochbuch lässt sich nur sagen: Wer derart mit Billigfotografie andere Menschen ausnimmt, hat meines Erachtens keinen Gerechtigkeitssinn. Im Falle von anderen Internetgoldgräbern behaupte ich gleiches.

Vom Wert der kostenlosen Zusammenarbeit

Wikipedia machte vor, wie zwischen Menschen Synergieeffekte entstehen, so dass ein kostenloses Wissen die ganze Welt als Bibliothek umspannen kann. Ich behaupte, dass Wissen in der Zukunft seiner Befreiung entgegen geht. Altherrenverlage zwang eine Weltwissensgemeinde in die Knie. Mit Qualität machte Wikipedia Wissen frei verfügbar und der Wissensexpansion sind seitdem nur wenige Grenzen gesetzt. Lehrbücher und Media-Archive auf Wikipedia machen dieses nach und nach zu einer Ressource auch für die Wissenschaft. Wem aber gehören diese Archive? Der Menschheit. Natürlich muss um diesen Mehreffekt zu erreichen eine hohe Netzfreiheit gewährt werden und dazu gehört auch ein abgeändertes Urheberrecht.

Nach dem Prinzip von Wikipedia habe ich stets meine Beiträge interpretiert, ich fügte Videos mit der frei verfügbaren Einbettungsfunktion von Youtube ein und habe sie in philosophischen Kontexten interpretiert. Bei Bildern war ich vorsichtiger und habe nur Bilder mit CreativeCommons-Kennzeichnung übernommen. Doch auch hier tat sich eine Gefahr auf. Selbst kleinste Fehler bei der Autorenkennzeichnungen können zu hohen Abmahnkosten im vierstelligen Bereich führen. Aus diesem Grund werde ich auch alle CreativeCommons-Bilder entfernen, denn das Risiko ist zu groß. Erschwerend kommt hinzu, dass sich bei Flickr (dem Bildservice) die Creative Commons- Lizenzen oftmals ändern. Was ein User gestern noch als Creative Commons bezeichnete, kann morgen schon eine ganz andere Lizenz ausweisen. Da ich nicht ohne Weiteres beweisen kann, dass gestern noch eine Creative Commons-Lizenz vorlag, wäre ich als Störer voll haftbar.

Ãœberarbeitung der Lizenzen bei Youtube und Flickr

Viele Fotografen und Youtubebetreiber haben natürlich ein Interesse daran, auch auf Blogs weite Verbreitung zu finden. Viele Youtuber wollen, dass ihre Videos bei Facebook geshared werden. Gleiches gilt für Fotos. Die unscharfe Trennung aber zwischen Creative-Commons-Distributoren und Abmahnusern schädigt nun vor allem das Vertrauen in die Freiheit des Netzes. Mit den gegenwärtigen Summen, die die Abmahnindustrie Mitstörern auf’s Auge drückt, gelte ich ja bereits als Schwerkrimineller. Genau genommen machen wir uns nach gegenwärtigen Urheberrecht schon bei Facebook strafbar, wenn wir einen Link sharen und damit ein kleines Webvideo auf unserer Facebookseite (oder ein kleines Bild) zur Verfügung stellen. Sobald die Abmahnanwälte auch Facebook günstig durchsuchen können, so werden wir bald ein Volk von Kriminellen sein, die Sonntag Nachmittag zu Hause etwas beim Kaffeetrinken geshared haben.

Bilder sind nun das eine. Aber mit den Youtube-Videos, die ich gerne eingebettet habe, fühle ich mich in meiner Webfreiheit eingeschränkt. Youtube braucht ein Tool, das genau angibt, wann und unter welchen Bedingungen ich ein Video einbetten darf. Diese Einbettung sollte dann entsprechend gekennzeichnet werden, so dass ich als Betreiber auf keine Probleme zulaufe. Es wäre kein Problem, die Autorenkennzeichnung und Lizenz bereits sichtbar im Einbettungscode zu integrieren, gleiches gilt für Flickr. Dies würde zu mehr Rechtssicherheit im Netz führen. Für Inhalte, die unrechtmäßig eingestellt worden sind, sollte am Ende der Uploader haften und nicht derjenige, der mit der Geschwindigkeit des Netzes geht.

Die Sache ist ganz einfach. Der Gesetzgeber sollte einführen, dass Verwertungsdienste, die Einbettungfunktion nur freischalten lassen, wenn der User dies ausdrücklich als CreativeCommonsUse verfügt. Zudem sollten im Einbettungscode bereits alle rechtlich relevanten Marker aufgeführt sein. Darüber hinaus sollten Abmahnkosten auf normales Bußgeldniveau reduziert werden, denn Fehler passieren überall. So verwende ich beispielsweise nur Creative Commons Bilder und habe mich so eigentlich nicht der Gefahr von Urheberrechtsverstößen ausgesetzt, aber vielleicht habe ich irgendwo einen Namen falsch geschrieben? (Das macht dann 1000 Euro).

Mein Umgang mit anderer „Kunst“

Wie gehe ich nun damit um? In Zukunft verlinke ich die Videos und binde sie bei Unsicherheit seltener ein. Persönlich empfinde ich es traurig, dass so viele Privatuser bei dieser Aufteilung geistigen Eigentums beteiligen, denn hier empfinde ich Eigentum als einen merkwürdigen Begriff. Ich mache bei dieser Art von Kunst nicht mit und erkläre daher meine Kunst, wenn ich es denn so bezeichnen darf, zu Creative Commons. Selbstverständlich geschieht dies mit Vorbehalten, denn ich möchte nicht zu jedweder kommerziellen Nutzung pauschal zustimmen. Zum einen möchte ich nicht, dass mit meinen Fotos und Kompositionen (insofern einer diese als Kompositionen bezeichnen mag) oder Texten Werbung für moralisch fragwürdige Bereiche gemacht wird, zum anderen möchte ich nicht, das jemand mit meinen simplen Ideen horrende Summen an Geld nach dem Distributionsprinzip verdient. Meine Gedanken sind das wert, was sie wert sind und das ist nicht viel. Prinzipiell kann jeder mit meinen Ideen, Entwürfen, mit meiner Musik und Fotografie im Maßstab des Normalen Geld verdienen, solange es sich eben im Rahmen des Normalen verhält.

Was aber ist der Rahmen des Normalen? Nun, ich kann es nicht einsehen, dass eine Madonna mit den unterkomplexesten Songs zur Milliadärin wurde, ein Sido sich mit Plattitüden zum Millioniär hinaufreimt oder ein HerrTutorial mit einer geistig dünnen Webshow, die das Wirtschaftswachstum schädigt, weil so viele von sinnvoller Tätigkeit abgehalten werden, ohne Ende  kassiert. Dies widerspricht meinen Idealen. Ich empfinde es verwerflich, dass Menschen, die die Welt wirklich nachhaltig verbessern, im Gegensatz zu massenkompatiblen Roboterstars nicht mal eine Suppe von ihrem Engagement kochen können. Die gegenwärtige Entlohnung empfinde ich nicht als gerecht und ich hoffe persönlich, dass die gegenwärtige Verwertungsindustrie explodiert. Ich möchte eine Welt, in der beispielsweise ein Musiker Geld mit tatsächlicher Musik verdient. In Bars, für Menschen spielt, aber nicht mit Plattenverkäufen, die vor allem auf den modernen Distributionsmechanismen fußen, ein fragwürdiges Milliardenimperium aufbaut. Ich stelle mir ebenso vor, dass Autoren ihre Texte vorlesen und damit ihren Lebensunterhalt bestreiten, aber nicht mit einem Buch einmalig ausgedient haben. Von diesen Verdiensten halte ich wenig, denn sie machen sich allein Distributionsstrukturen moderner Gesellschaften zu Nutze, geben der Gesellschaft allerdings nicht Gleichwertiges zurück. Dieses halte ich für sozial ungerecht und auf diese Art lehne ich auch den Beruf des Künstlers ab.

Ich bin keineswegs für völlig gleiche Einkommen. Leistungsgerechtigkeit halte ich für sinnvoll, aber wenn ich die Gehälter von gegenwärtigen Milliadären auf Sekunden herunterbreche und erkennen muss, dass sie in ihrem bisherigen Leben pro Sekunde mehr als 1000 Dollar verdient haben, dann frage ich mich wie genial ein Mensch sein muss, dass er diese Summe verdient. Hier sollte jedem klar sein, nach Maßstäben der Gerechtigkeit verteilen wir unsere Gelder nicht. Dies ist kein Neid (Ehre, wem Ehre…). Ich wundere mich ohnehin, dass bei dieser von mir vorgetragen Kritik dies sofort als Gegenargument folgt. Natürlich können wir sagen, was kümmert es uns. Nun es geht uns allerdings etwas an, wenn die Welt selbst gerecht sein soll und genau diese Naivität behalte ich mir vor. Ich möchte eine Welt in der Leistungen entlohnt werden und nicht das Abschöpfen von Distributionsfaktoren.

Zum geistigen Eigentum

Für mich als „Musiker“, der sehr wohl auch gerne Klassik gehört und gespielt hat, war es ein Unding, dass jemand anders eine Melodie oder eine Akkordfolge, ein Liedtext als geistiges Eigentum vereinnahmt. Strenggenommen dürfte ich nicht mal Barpianoversionen von angeblichen, gegenwärtigen kompositorischen Höchstleistungen erstellen. Da nimmt sich einer eine Melodie aus dem Kosmos der Töne und erklärt sie zu geistigem Eigentum. Wer zu erst malt, der kommt zu erst zu Geld. So wie einst Heerscharen von Siedlern Amerika besetzten, reiche Araber das Gold der Erde (Öl) verwalten, so wie Milliadären die Bodenschätze Russlands für sich plündern (gleich mit welchem Recht sie Milliadäre sind) oder so wie ein Marc Zuckerberg die Infrastruktur eines gesellschaftlich geschaffenen Internets für seinen Reichtum mit einer simplen Programmierung und Idee missbraucht, so besetzt eine Verwertungsindustrie geistiges Terrain. Das Perfide aber ist, dass jeder im Internetrausch, im Geltungsdrang gerne mitmacht. So wie einst Goldsucher ihr kleines Stückchen Land in Kalifornien begehrten, so will der Kleinkünstler sein Stückchen am geistigen Eigentum behalten. Im Hintergrund dieser Privatkünstler hat sich eine Abmahnindustrie etabliert, die sich gerne kleine Webhoster für minimale Verstöße vorknüpft und zur Kasse bittet. Ist es nicht merkwürdig, dass diese noch Verwertungsrechte besitzen, selbst wenn der Künstler schon 70 Jahre von der Welt geschieden ist? Auch diese Grenzen sollen übrigens verschoben werden, da bald die Songs der 30er in die gemeinfreien Musikstücke rücken. Dann ist ein Musikstück noch über 200 Jahre über dessen Tod hinausgeschützt. Ich frage mich, wer sich gerne die Rechte an Beethovens geistigem Eigentum sichern möchte.

Nun gut, ich habe viel geschrieben, aber aus diesen Gründen erklärt sich die lange Postpause und die Unsicherheit, wie ich diesen Philosophie-Blog weiter betreibe. Es ging an meine Motivation, denn ich möchte weiter Web-Phänomene unter meinen Gedanken in meiner Philosophie zusammenbringen und darauf nicht verzichten, denn da ich einen Großteil meiner Zeit im Web verbringe, schöpfen sich gerade dort die Motivationen zu Artikeln. Ich suche das Besondere im Internet. Ich muss sehen, inwieweit ich das Risiko in Zukunft noch eingehen werde. Auf der anderen Seite arbeite ich auch gerne mit Menschen zusammen. Hier bin ich für alle Zusammenarbeit offen. Wer also von meinen Lesern Ideen haben sollte, etwas zusammenzumachen, der kann sich gerne bei mir melden.

Es bleibt nur auf Alfred Eislebens letzte Gedanken zum Internet und zum Geist zu verweisen, die er noch kurz vor seinem Tod im Jahre 2002 formulierte:

„Im Hellen hat einer schon so vieles gesehen, deswegen muss der noch größere Gedanke im Dunklen verborgen sein. Einer surft die Nächte in den Wellen des Internets, um ihn zu finden – in der Menschenwelle, die diesen Erdball umspült. Im Trüben der Datenwolke suche ich nach der einzigartigen Begabung. Ich will diese Neuroplastizität anfassen, jene menschliche Begabung sein Gehirn immer den entsprechenden Anforderungen anzupassen, das Transformierende an mir und der Welt spüren. Und ich versuche dabei auch das Universum in den Datennetzen zu überholen. Aber einer prallt immer an der Informationsschallmauer ab. Die Realität denkt schneller als jedes Gehirn. Ach, wir schaffen es ja schon nicht die eigenen Worte zu überholen. Sie sind uns immer voraus. Besitzen wir diesen Geist oder gehört er dem Universum?

Was ist das richtige Verständnis für alle Rätsel in unseren Gedanken? Ein noch größeres Rätsel. Ein größerer Gedanke als wir selbst. Das Unverständlichste daran ist, dass wir es vielleicht verstehen könnten. Vielleicht ragen Begriffe doch über die Welt hinaus? Aber wem sollte dieses Land dann gehören?“ (Eisleben, A.: Gesammelte Notizen. Hanser Verlag 2012:46)

Norman Schultz (Dieser Text steht unter Creative Commons-Lizenz allein unter der Bedingung den Namen zu nennen.)


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Eine Antwort auf Ãœberlegungen zum Urheberrecht – Wem gehört die Welt?

  1. ethon sagt:

    Könnte man nicht zumindest für den Moment zu sich gehören?
    Der, der ich gestern war, ist nicht mehr derselbe, der ich heute bin.

    Aber jetzt in diesem Augenblick gehöre ich zu mir.
    Oder ist es genauer genommen eine Annäherung? Im Moment ist man seinem stetig wandelndem Selbst zumindest am nächsten?
    Wie alles Andere auch, scheint das Selbst dem Prinzip der Vergänglichkeit zu unterliegen.

    Nichts ist von Dauer und nur das Jetzt wird der Utopie (annähernd) gerecht.

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