Internetphilosophie: Wie das Internet die Blöden vom Fernseher weg lockte

Fern-seher bringen die Realität näher CC_Foto: (James Vaughan)

Fern-seher bringen die Realität näher CC_Foto: (James Vaughan)

Die meisten glauben es nicht, aber Fernsehen hat wenig mit Bildung und noch weniger mit Philosophie zu tun und zwar auch dann, wenn sie Arte oder 3 Sat einschalten. Gleich welches hochwertige Programm wir im Fernsehen bieten, wir lernen dabei nicht viel. Die Gründe sind einfach, einerseits ist Fernsehen ein passives Medium (fragt euch mal, ob ihr vom Radio hören lernt, ein Musikinstrument zu spielen), auf der anderen Seite wählen Menschen, die sich bilden wollen informativere Medien. Schon soziologische Erhebungen vor Zeiten des Internets haben bestätigt, das Fernsehen niemals das Medium der Intellektuellen war. Interessant war lediglich (ich beziehe mich auf eine Auswertung von Prof. Meulemann), dass die intelligenteren unter uns (Abitur oder mehr), keineswegs mehr Arte oder 3Sat konsumierten, sondern sich in gleichem Maße der vermeintlichen Verblödung überließen (einen Beitrag zum Vergleich zwischen öffentlich-rechtlichem Fernsehen und Privatfernsehen im Hinblick auf Bildung habe ich auf meinem Blog Fahrenheit hinterlegt). Diese Tatsache zeigt, dass Intelligenz wenig mit der richtigen Wahl des Fernsehprogramms zu tun hat, sondern Fernsehen vor allem als Freizeitmedium fungierte. Wer ernsthaft glaubte sich mit Fernsehen zu bilden, war hoffnungslos verloren. Eher war es das Breitenmedium, dass eine gemeinsame Welt in unseren Wohnzimmern etablierten, über die wir dann in Lagerfeuerromantik philosophierten. Weiterlesen

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Frauen züchten sich klein – Stylingklassengesellschaftenen im Internet

Soziale Gruppen im Internet

Soziale Gruppen im Internet haben härtere Standesschranken

Eigentlich bin ich kein herzenskranker Kulturpessimist und eigentlich sehe ich die Medien als Negation von Freiheit. Bei dem Schlachtruf „Zurück zur Natur“ habe ich mich immer gefragt, zu welcher Natur eigentlich. Dennoch gibt es Effekte, bei denen das Medium „Internet“ tatsächlich gesellschaftliche Prozesse steuert. Derzeit frage ich mich, inwiefern das Internet Frauen zurück zum Hausfrauen-Dasein sozialisiert.

Philosophie erzeugt ja kaum Resonanzeffekte. Daher schreibe ich den trockenen Kram auch auf einem anderen Blog: www.fibonaccie.blogspot.com. Die Aufmerksamkeitsverteilung im Internet folgt anderen Kriterien. Das Internet besteht aus Katzenbildern, Schuhshops und zu gut 98 Prozent aus Pornos.  Dieser Blog ist daher eine Frage der Ehre, wo ich mich selbst hin und wieder vom Denken überraschen lassen will. Was aber ist das Gegenstück zu derartigen Blogs, die sich mit überzogener Selbstüberschätzung dem elitären Anspruch nähern?

Das Internet ist böse und obwohl ich Luhmanns und Marshal McLuhans philosophische Thesen ungerne teile, bin ich geneigt zu glauben, dass das Medium die Botschaft wird. Jawohl das Internet ist böse und meine These ist, vor allem Frauen fallen ihm zum Opfer. Da haben sich die Frauen ihre Position im Mediengeschäft halbwegs erkämpft, Spots wie der folgende gehören fast der Vergangenheit an…

 

 

 

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…da bekommen also Frauen dank der Einbindung in das Marktgeschehen eine bessere Position, werden entsprechend der kapitalistischen Produktivitätsmaxime mehr und mehr in das Ehrgeizunternehmen Aufklärung eingeflochten, da steht zugleich eine Schminkgilde von jungen Youtubern auf und vermittelt, dass Frauen über Basteln, Kinder, Schmuck und Styling bloggen müssen, während sie Männern das Nerdbusiness, Computer, Autos und andere Computerteile überlassen. Es ist daher legitim zu fragen, ob das Internet die Schwächung der Frau zum Modepüppchen verstärkt?

AdornoIm Club der Schönen: Adorno by Jeremy J. Shapiro CC-BY-SA-3.0

Kurzer Vergleich zwischen Interaktionen in einer Stadt und im Internet

Wo eine Gesellschaft früher durch viele Interaktionen im Leben auf der Straße durchwachsen war, so solidarisieren sich im Internet Intelligenzgruppen über Bundesländergruppen hinweg. Bei Facebook adden sich die Modepüppchen gegenseitig, was zu einer sozialen Abgrenzung gegenüber „Andersaussehenden“ führt (Im Club der Schönen werden dann mal schnell 30.000 Hässlichgewordene von ihren liebgewordenen Kontakten abgeschnitten). Hier zeichnet sich bereits eine andere Sozialhierarchie ab: Während in einer Stadt Zusammenleben Pflicht ist, wird im Internet das Zusammenleben komplett auf den Erwartungshorizont der eigenen Bedürfnisse eingeschränkt. Lokal entgrenzt sich daher der Zusammenhalt zwischen den Menschen, unserer Kontakte reichen immer weiter in die Welt hinaus, während sich unsere Kontakte inhaltlich auf unseren Themenstream einschränken. Wir bilden soziale Standesschranken. Die Standesehre der Blogger vermittelt eine neue gesellschaftliche Trennung. Der Nerd gesellt sich zum Nerd, die Stylebloggerin zur Stylebloggerin. Der Geist trennt sich von der Unart und die Bild- und Modeblogs stellen sich die zukünftig Doofen untereinander bereit.

Ich habe nichts gegen Mode und halte diese für eine interessante Form der Entäußerung, solange es auf künstlerischem Niveau passiert (ich sehe nur nicht, dass dieses in der Mode tatsächlich passiert, eher ist das ganze markttechnisch organisiert). So wie der Philosoph Adorno einst meinte, sobald sich der Protest über Vietnam mit kommerziell vertriebener Musik vermische, entstehe ein unterträgliches Gebräu aus Schnulze und falschem Anspruch. Ebenso verhält es sich auch mit Kleidungsstücken, die immer nur für Repräsentationszwecke und Gewinnwirtschaft entfremdet wurden. Styleblogger haben nur einen Anspruch: Noch stylischer Aussehen. Nicht aber Kunst als mystische Überbrückung zwischen beherrschter Natur und pseudo-freiem Subjekt.

Ganz im Sinne Adornos zeigt der Postmoderne Klassiker „Watchmen“, dass Schnulzen den Krieg eher als Lebensgefühl begleiten, denn in irgendeiner Weise den Krieg und seine Absurdität zu zeigen. Die Medien der Postmoderne sind bereits auf eine Massenumwandlung geeicht und dies führt dazu, dass das Subjekt sich in der Anerkennung der anderen als in der Erfüllung der Kunst findet.

Wie die Schnulzen den Krieg nicht repräsentieren können, so repräsentieren Styleblogger mit Mode auch nur Oberfläche und Form. Die zu erfragende Qualität ist darin wenig zu entdecken. Es geht um Konsum, der auch nur formalisiert existieren kann.

Auch wenn es darüber hinaus viele Selbstnähblogger gibt (ich dachte übrigens, dass derartige Hausarbeit in die vorindustrielle Zeit der Weberknechte gehört, aber heute keimt es wieder auf) und diese Selbstnähblogger tatsächlich näher am Schaffen sind, so verstehen viele Style als die Bewaffnung mit Kreditkarten, um an teuren Schnitten den Körper zu beweisen. Diese extreme Form der formalen Äußerlichkeit aber ist keine Kunst, dies ist Selbstbetrug und Illusion.

Die Blöden wählen das Blöde – Wie das Medium Konsum ermöglicht

Beim Fernsehen wusste es kaum jemand: Aber nicht das Fernsehen hat vordergründig verblödet, sondern die Blöden haben blödes Fernsehen gewählt. Das Medium Fernsehen konnte allein aufgrund seiner Struktur als Breitenmedium niemals wirklich Philosophie in ihrer Tiefgründigkeit aufgreifen, da Tiefgründigkeit nur in schriftliche Textform passt. Das Internet kann dies, es kann texten, aber es schaltet den Prozess der Selektivität zwischen und so suchen die Intelligenten, was sie intelligenter macht, während die Blöden suchen, was sie blöd hält. Selbststeigerungsphilosophie kann immer nur die Klasse, der die sich nach oben bewegen verstehen. Im Internet aber sucht sich jeder seine Klasse selbst aus und so lautet meine These: Das Internet verleitet dazu, dass Frauen eher auf ihrem Plateau bleiben und sich tendenziell eher dem Mediengeschäft als der Mathematik widmen werden.

Ich hoffe der Artikel hat ein paar Perspektiven auf die Frage der Internetbeschränkung der Frauen eröffnet. Wenn euch für mehr solcher Texte interessiert dann added mich doch bitte bei Google+, abonniert mich per E-mail oder tretet der Facebookgruppe oben rechts bei. Ein RSS-Feed  ist natürlich auch vorhanden sowie eine “gewaltig interessante” Pinterestwall zum Thema “Philosophie”. Ansonsten könnt ihr mich gerne anschreiben, wenn ihr mal gemeinsame Projekte im Sinn habt. Schaut euch mal um oder kommentiert, damit ich weiß, wer sich hier so mal auf die Seite verirrt.

Norman Schultz

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Schnellschreiben und Selbststeigerungsphilosophie

Wohin führt die Geschwindigkeitsphilosophie? CC_Foto h.koppdelaney

Wohin führt die Geschwindigkeitsphilosophie? CC_Foto h.koppdelaney

Philosophen schreiben viel (wie meine treueren Leser mit Sicherheit schon bemerkt haben). Da ich schon sehr früh feststellte, dass ich auf eine Welt der Vielschreiber gekommen war, habe ich mir sehr früh angewöhnt, das Zehnfingersystem zu nutzen. Ich habe damals damit geübt, Musikeranekdoten aus Büchern über die Sommerferien für mein eigenes Archiv abzutippen. Damals wusste ich noch nicht, dass das Internet diese Tätigkeiten überflüssig machen würde. Ich habe mir damals damit das Zehnfingersystem selbst beigebracht, es gleicht aber dem Zehnfingersystem zu 100 Prozent. Im Sinne einer Effizienzphilosophie folgte ich simpel der Idee, für die dieselbe Taste stets den selben Finger zu benutzen.

Vorteile einer Effizienzphilosophie

Zumeist kann ich Menschen nicht verstehen, die darauf bestehen, dass ihre Adlersuchtechnik in ähnlicher Geschwindigkeit funktioniere wie das Zehnfingersystem. Ihr System ist dabei willkürlich und ineffizient. Oftmals besteht ihr System aus einer einstudierten Gewohnheit, wobei diese einfach nicht abgelegt werden soll, da die eigene Philosophie auch irgendwie trägt. Das Gehirn möchte sich nicht unbedingt verändern, sondern bei alten Routinen bleiben. Die Mühe eines Ausweises der Vorteile eines Zehnfingersystems möchte ich hier auch aus diesem Grund nicht machen, daher zitiere ich kurz und bündig Wikipedia dazu: Weiterlesen

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Zur Lernphilosophie – Wie lernen wir richtig?

Durch merkwürdige Zufälle bin ich bei meinem Studium zunächst nicht nur bei der Philosophie gelandet, sondern auch beim Sprachenlernen. Obwohl ich mich in der Schulzeit niemals für Sprachen interessiert habe, sind es gar alte Sprachen im Studium geworden. Nach der Auseinandersetzung mit dem Philosophen Wittgenstein und dem Philosophen Heidegger erschien es mir damals zwingend logisch, die Grundlagen unseres Wissens in unserer Sprache zu suchen.

„Die Grenzen unserer Sprache sind die Grenzen unserer Welt“ (Wittgenstein)

„Die Sprache ist das Haus des Seins, in ihm wohnend der Mensch.“ (Heidegger)

Diese Sätze der zwei Philosophen hatten damals eine Überzeugungskraft, die ich aus heutiger philosophischer Sicht ablehnen würde. Ich glaube heute nicht mehr an eine besonders ausgeprägte sprachliche Relativität, wonach wir die Welt stark gefärbt durch unser sprachliches Raster wahrnehmen. Dennoch folgte ich damals dieser Philosophie und so wollte ich an die Grundlage der Sprache überhaupt, die mir in ihrem Ursprung verborgen schien. So lernte ich also Grundlagen der Indogermanistik, Latein, Gothisch, Hethitisch, Altjapanisch und Griechisch.

Lernen und Erleuchtung (zur Lernphilosophie)

Lernen und Erleuchtung (zur Lernphilosophie) CC_Foto: Norman Schultz

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Zur Philosophie und zum Veganismus – Wir brauchen die billige Sojawurst

Majas Sojawursttest

Majas Sojawursttest

Da Maja sich nun auch zur Sojawurst bekennt, ist natürlich auch die Philosophie aus ihrer formalen Halsstarre zu zwingen und endlich ein lange ausgebliebener Blick auf die Ethik des Philosophen zu werfen. Aber erst mal zum Thema:

Maja stellt auf ihrem Blog www.pusteblumenbaby.de sehr richtig fest, dass den meisten es womöglich nicht an Verstand fehle, sondern an Überwindungskunst und Gewohnheit. Bei der Frage nach veganer Ernährung sei dies ähnlich, hinzukommt, dass Menschen hier womöglich auf Genuss verzichten müssten. Daher besteht wohl wenig Hoffnung, dass sich an der Massentierhaltung etwas ändert. Weiterlesen

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Philosophie der Belohnung

Angriff auf die Belohnung CC_Foto: alpha du centaure

Angriff auf die Belohnung CC_Foto: alpha du centaure

Es heißt die richtige Self-Management-Philosophie könne durch eine Philosophie der Belohnung ergänzt werden. Anstatt also dass die Sache selbst Anreiz wäre, muss die Motivation durch Belohnung getimed sein. Alle Zeitmanagementtheorien schlagen daher hochphilosophisch vor, dass wir uns selbst zu Hamstern züchten, die sich belohnen. Kann der Behavourismus hier Recht haben? Ist unser Gehirn Sklave einer Keksdose? Die Frage ist schließlich, in welcher Abhängigkeit wir zur Belohnung die Tätigkeit betreiben. Womöglich ist die Freiheit, etwas zu tun, selbst mehr als die Freiheit zur Selbstbelohnung, nämlich die Fähigkeit, den Wert aus der Tätigkeit zu schöpfen.

Die Philosophie würde sich daher weigern, den Menschen als Gegenstand seiner Selbstbelohnung zu degradieren. In der Arbeit selbst muss sich der Wert des Menschen selbst wieder finden, um tatsächlich zu motivieren. Bei Sua Ten (ein chinesischer Philosoph, den ich gerade lese) ist hierzu eine alte Weisheit niedergelegt:

Der Klosterschüler fegte also, wie ihm sein Meister geheißen hatte, acht Stunden am Tag den Hof . Doch der Meister ließ sich nicht den Zweck entlocken. Als dieser bald schon nach einem Monat starb. So hatte der Klosterschüler doch den einzigen Meister im Kloster verloren, der bereit war ihn zu unterrichten. Ohne Aussicht auf Erleuchtung durch andere Meister, fegte er also von morgens an bis abends 30 Jahre den Hof. Die Hoffnung der Erleuchtung glühte in ihm all diese Zeit. Doch kurz bevor sie erlosch und der Klosterschüler in seiner Tätigkeit vor dem inneren Abgrund der Verzweiflung stand, da stieß beim Fegen ein Körnchen Staub ein anderes an und er rief: Da ist es!. (Sue Ten Buch 3 Kapitel 5 „Der einsame Schüler“ Hansa-Verlag 1923) Weiterlesen

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Was ist Philosophie – Das Denken des Denkens

Steve Pavlina wird ja als Überphilosoph der Selbststeigerung gefeiert, dabei sind seine Beiträge nur auf innerliches Glück (bekennender Atheismus) sowie materiellen Wohlstand bezogen. Pavlinas Egoismus der Selbststeigerung (obwohl er gemeinschaftliches Handeln zum eigenen, innerlichen Wohle anerkennt) kann damit nur einen Teil der Persönlichkeitssteigerung abdecken. Die Philosophie und vor allem ihre Geschichte ist zumindest seiner Ratgeberliteratur um Jahrtausende im Voraus.

In diesem Beitrag versuche ich daher kurz und knapp den Anspruch der Philosophie als Wissenschaft vom Selbst und seiner Erziehung zu umreißen. Es geht nun nicht darum Steve Pavlina herabzuwürdigen, wohl aber den Sinn der Selbststeigerung noch deutlicher ins Auge zu fassen. Dabei geht es natürlich auch um die Frage, was Philosophie ist, denn davon haben die meisten immer noch ein falsches Verständnis. Letztlich kann ich hierbei allerdings nur einen ersten Ausblick geben und verweise für weitere Selbststeigerungsphilosophien auf ein grandioses Buch des Philosophen Peter Sloterdijk.  Sloterdijks anthropologische Interpretation zeigen auf, dass Philosophie auch immer mit der Geschichte unserer Selbsterziehung zusammenhängt und macht die Selbststeigerung zum genuinen Thema der Philosophie. Diese Verknüpfung möchte ich andeuten, aber erstmal wieder zu der Frage: „Was ist Philosophie?“

Die Frage der Philosophie nach den Horizonten des Denkens (by Norman Schultz)

Die Frage der Philosophie nach den Horizonten des Denkens (by Norman Schultz)

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Zur Philosophie vom System und den drei höchsten Begriffen – Zum Sinn des Weblogs „Entgrenzen“

Dieser Blog über die Philosophie mag den Anschein erwecken, dass eine Systematik in der Fülle der philosophischenSchnipsel, die sich hier anhäufen, verfehlt werde. Um dies zu beurteilen, bedürfen wir aber erstmal des Wissens, was ein System ist:

Zum Einheitsort aller Erkenntnis

Zum Einheitsort aller Erkenntnis (CC_by_SA Norman Schultz)

Ich erinnere mich noch sehr wohl, dass ein Professor der Soziologie nach Luft schnappte und ins Stammeln kam, als ich ihn konkret fragte, was ein System sei. Ein sehr launischer Professor, der gar eine Mitstudentin in der Sprechstunde zum Weinen brachte, als er ihr schroff zu verstehen gab, dass sie sich nicht vorbereitet hätte. Dabei erfüllt der Mann seine eigenen Konditionen nicht.

Ich kann nicht beantworten, was ein System ist, nur soviel: Weiterlesen

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Persönlichkeitsphilosophie – Vorsätze für das neue Jahr 2012

Amitabha

Die weiteste Reise - Die Reise zu sich selbst (CC_Foto: h.koppdelaney)

Im Grunde geht es in diesem Beitrag um Persönlichkeitsphilosophie und ich entschuldige mich für das wildgewachsene Gestrüpp an Reflexionen, die eher wie Kakteen bestechen als den Biss exakter Argumentationen besitzen. Ich entschuldige mich bei den ahnungslosen Bloglesern, deren Herz es eigentlich zur Philosophie getrieben hat und die das Orakel Google doch auf meine Seite verschlagen hat. Wer mich allerdings mit allen Nachteilen der Langeweile nimmt, der weiß, dass ich es einerseits nicht böse meine und niemanden langweilen möchte, andererseits doch irgendwo eine Entwicklung im Sinne habe, die sich erst nach und nach entfaltet. Ich will hier niemanden langweilen und vor allem Berufsphilosophie ist immer ein Stück lebloser Mondlandschaft, wo alle Gegenstände langsam und bedächtig fallen. Ein bisschen staubtrockener Wüstenwind weht daher meinen Lesern immer entgegen. Aber kommen wir zum Thema, denn ich möchte eine Persönlichkeitsphilosophie entfalten. Es steht ein neues Jahr an und Ziele wollen formuliert sein. Doch zunächst die obligatorische, einseitige philosophische Einordnung.

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Philosophie des Internetschwarms – Erste Grenzbestimmung

Schwarmphänomene sind seit Zeiten des Internets ja in aller Munde.  Auch Philosophen können sich diesem neuen, erkenntnisordnenden Begriff nicht entziehen. Die konkrete Beschaffenheit eines Schwarmeffekts demonstriert dabei folgendes Video eindrucksvoll:

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Die Philosophie des Schwarms CC_Foto: Uwe.Koch

In den konkreten Anwendungsbereichen versucht die Philosophie sich ja nun nicht nur an einer Grundlegung der Wissenschaften, sondern auch mit der konkreten Interpretation von Phänomenen in Bezug auf das Ganze. Ein Phänomen, was Menschen nun seit erst sehr kurzer Zeit erleben, sind die Phänomene der Gesellschaft, sogenannte makrosoziologische Effekte etwa. Die Kenntnisse dieser Effekte haben das Bild der Philosophie, dass es sich bei Staaten nur um größere Versionen kleinerer Gruppen handelt zurecht gerückt. Es ist klar, das wenige Individuen noch kein Muster formen können. Bei vielen Individuen werden die Möglichkeiten der Muster komplexer. Hieran schließt sich die Idee, dass jede Interaktion schließlich eigene Qualität besitzen kann. In diesem Sinne ist das Video oben nicht unbedingt als Demonstration eines Schwarmeffekts in Gesellschaften geeignet, da es sich auf Gruppenebene vollzieht. Die Qualität des Internets kann durchaus anders sein, wir können es uns nur sehr schwer vorstellen, da allein unser Verstand eher zum kleinphilosophischen Anschauungsbereich neigt. Dazu gleich mehr. Weiterlesen

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